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Parque John Lennon

When I was 5 years old, my mother always told me that happiness was the key to life. When I went to school, they asked me what I wanted to be when I grew up. I wrote down ‘happy’. They told me I didn’t understand the assignment, and I told them they didn’t understand life. John Lennon

Ja ja, der hat gut reden – reich und berühmt und dann nur noch in Indien unterwegs, wo er sicher immer zugedröhnt war.

Mag ja sein, aber hat er nicht recht?

Nein! Man kann als Normalo nicht nur Spaß haben und 24 Stunden am Tag Happy Happy singend durch die Gegend laufen! Da kriegt man doch nix mehr auf die Reihe.

Ok, zugegeben, aber das sagt er ja auch nicht. Es ist sein Ziel glücklich zu sein. Ich glaube nicht, dass er das immer ist.

Eben, das ist doch total unrealistisch! Als wenn man immer machen kann was man will! Man muss halt manchmal auch anpacken und richtig ranklotzen!

Stimmt. Aber warum machst du das? Warum klotzt du richtig ran? Machst du das, weil du unglücklich werden willst, oder weil du glücklich sein willst?

Was für eine Frage! Natürlich will ich auch glücklich sein, aber es geht halt nicht immer.

Ok, aber dann sind du und John Lennon doch nicht so unterschiedlich, oder? Ihr wollt beide glücklich sein. Das ist doch jedermanns Ziel.

Ja, aber das geht halt nicht immer! Das muss man doch einfach akzeptieren!

Es gibt Dinge, die nerven. Das ist nunmal so.

Ja stimmt, da hast du recht. Dennoch frage ich dich: Warum machst du die Sachen, die dich unglücklich machen?

Warum machst du’s denn? Weil man muss – weil man Geld braucht um zu leben und um sich schöne Sachen zu erlauben – oder damit man es später dann mal besser hat. Die Gesellschaft ist nun mal so.

Verstehe, du machst also die Dinge, die dich unglücklich machen, damit du mehr Zeit hast, mehr Geld hast, mehr Reisen kannst etc. Also einfach damit du mehr Möglichkeiten hast glücklich zu sein!

Exakt! Und auf die Gefahr hin, dass du mir jetzt damit kommst das wäre ein Widerspruch: Damit kriegst du mich nicht. So ist die Welt nunmal, egal ob ich mehr Geld verdiene oder weniger  – Ying und Yang – Gut und Böse – fifty/fifty – oder auch mal 80/20 und umgekehrt, aber da gibts nix dran zu rütteln.

Hm, hast dus schon mal probiert?

Das weiß man doch einfach! Ok, guck mal: Ich hab nen Job der mir Spaß macht. Ich bin gut da drin. Aber es gibt eben auch da Dinge, die mich nerven. Das ist nun mal so.

 

Schon als Baby hat der Elefant seine Ketten nicht sprengen können. Sinnlos, es nochmal zu probieren. (Bildquelle)

Da fällt mir eine kleine Anekdote ein. Hast du dich mal gefragt, warum Elefanten nur mit einer dünnen Kette gefesselt sind? Er könnte sich leicht aus der Gefangenschaft befreien. Als Baby-Elefant hat er es oft probiert und es nie geschafft. Irgendwann hatte er gelernt, dass es nicht geht und hat es aufgegeben.

Haha, ja nette Geschichte. Aber doch nur eine Geschichte von Tieren. Wir Menschen sind da wohl ein wenig klüger.

Findest du?…

…Vielleicht erkennen wir echte Ketten, aber auch die geistigen? Ich denke gerade an streitende Kinder: „Ich hab alle Star Wars Filme gesehen. Ich hab auch Star Wars gesehen. Aber ich bin älter, ich weiss viel mehr über Star Wars als du! Gar nicht, ich weiss mehr!“ Denkst du da nicht auch manchmal, ja, so war ich auch mal – da hab ich Dinge ernst genommen und darüber gestritten, über die ich heute schmunzeln kann.

Haha, stimmt. Gestritten, wer mehr über eine erfundene Geschichte weiss. Witzig. Aber das sind ja Kinder.

Stimmt, Und hast du als Erwachsener nie das Gefühl dich mal geirrt zu haben in einer Sache?

Ja, klar irrt man sich… Ok ich sehe wo du hin willst. Es kann sein, dass ich mich irre. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit sich weniger nerven zu lassen; öfter glücklich zu sein. Ist es das was du mir sagen willst?

Richtig! Glaubst du das? Also, dass die Möglichkeit besteht, dass man sich weniger nerven lassen kann?

Hm… und jetzt kommst du mir bestimmt mit so einem esoterischen Masterplan! Tu dies, tu jenes, du musst meditieren, öfter rausgehen, du musst weniger arbeiten, oder mehr mit Freunden machen…

Haha, glaubst du denn, dass das dir helfen könnte?

Ach, ich bemüh mich ja auch. Aber das ist doch ne Typ-Sache. Meditieren zum Beispiel ist nix für mich. Und weniger Arbeiten – jaja – mir macht das doch auch Spaß! Sonst würd ichs ja nicht machen! Du magst ja mit deinen Methoden glücklicher sein, aber das muss ja nicht auf mich passen!

Nein natürlich nicht, ich kann manche auch nicht nachvollziehen: Manche schnipseln den ganzen Tag in Ihrem Garten rum, oder der Klassiker: Sie sammeln Briefmarken. Mich würde das nur nerven.

Eben. Jeder muss doch seinen Weg gehen!

Richtig! Aber eins ist immer gleich: Wir wollen glücklich sein.

Ja, aber es gibt kein Patent-Rezept! Wie das geht, muss doch jeder selber wissen!

Stimmt… Ok… ich hab noch eine kleine Metapher auf Lager, wenn du sie hören magst.

Schiess los.

Nur durch Putzen wird es sauberer.

fenster_putzen

Das macht Spass! Je sauberer es wird, desto klarer sehe ich.

Das kennt doch jeder, manche Freunde haben einen Putzfimmel. Sie wollen es porentief rein haben. Wenn man sie zuhause besucht, dann achten sie darauf, dass man die Schuhe direkt an der Tür auszieht. Sie putzen jedes Wochenende etc.

Haha, ja kenn ich. Ich hatte mal ne Freundin, die so tickt.

Und hast du ihr immer alles recht machen können?

Nein, natürlich nicht. Sie sieht einfach viel mehr Schmutz! Mir fällt das gar nicht auf! Zum Glück konnten wir gut miteinander reden. Wir hatten dann eine Putzfrau, die es fast so gut gemacht hat, dass es für ihr Empfinden passt. Für mich war das dann sowieso schon alles in Ordnung – haha!

Haha, ja das ist eine gute Lösung! Ok, aber das heisst, dass das, was dich glücklich gemacht hat, hat sie noch lange nicht glücklich gemacht, oder?

Ja… worauf willst du hinaus?

Nun ich meine, ihr wollt verschiedene Dinge, und habt vielleicht sogar verschiedene Werkzeuge genutzt. Wo du gesaugt hast, hat sie noch gewischt. Wo du gewischt hast, hat sie gebohnert, usw. Ob der Boden noch schmutzig oder schon sauber war, da wart ihr uneinig. Aber in einem wart ihr sicher einig:
Wenn ich den Schmutz Stück für Stück wegnehme, dann wird es Stück für Stück sauberer.

Ja gut, Und was soll das jetzt heissen?

Ich will damit sagen, dass jeden unterschiedliche Dinge glücklich machen.

Stimmt! Das hatten wir ja schon.

Genau, und wenn ich die Sachen wegnehme, die mich unglücklich machen – Stück für Stück – dann bleibt doch immer mehr davon übrig, was mich glücklich macht.

Ah, ok, ja so herum kann man das auch betrachten. Hmm, da muss ich mal drüber nachdenken… Aber was soll das heissen: Aufhören zu arbeiten, weil es da Sachen gibt, die mich unglücklich machen? Das klappt doch nicht. Ich glaube, Glück und Unglück sind einfach miteinander verbunden. Es gibt eben nicht NUR Spaß bei allem was man so macht!

Ja, das glaube ich auch. Es gibt Dinge, die man machen will, weil sie einem Spaß machen, und manches muss man dafür in Kauf nehmen.

Exakt! Womit wir wieder beim Anfang wären.

Noch ein kleiner Vergleich?

Ok, einen noch, langsam hab ich das Gefühl wir drehen uns im Kreis.

Oh, Kreise sind schön. Aber ich glaube wir drehen uns eher auf einer Spirale nach oben.

Haha, ok, dann schiess mal los!

Ärgern über das was ist!

Stell dir vor, du rennst jeden Montag Morgens aus der Wohnungstür, weil du schnell zu Bahn musst. Du bist gestresst, stürmst raus, knallst die Tür zu. Da fällt es dir siedend heiß ein: Du hast deinen Schlüssel vergessen! Jetzt musst du den Schlosser kommen lassen! Verdammt das wird teuer. Du nimmst dir vor, den Schlüssel beim nächsten Mal auf jeden Fall einzupacken. Dienstag  Morgen: Du bist in Gedanken beim Meeting, ziehst die Tür hinter dir zu. Schon wieder den Schlüssel vergessen! Ist das ärgerlich!!! Ab jetzt denkst du aber dran! Mittwoch morgen: Der Schlüssel ist noch in der anderen Hose. Schon wieder muss der Schlosser kommen. Donnerstag: Er liegt auf dem Küchentisch! Vier mal kam der Schlosser: jetzt sind es schon 1000 Euro!

Moment mal, Moment mal. Also so dumm ist doch keiner. Wenn man so vergesslich ist, dann positioniert man doch nen Ersatzschlüssel unter der Fussmatte oder sonstwo!

Ah ok, dass heisst, du hättest vorgesorgt, für den Fall dass du den Schlüssel vergißt?

Ja klar! Man kann ja nicht an alles denken!

Also statt dich jeden Morgen maßlos zu ärgern, dass du den Schlüssel vergessen hast, hättest du einfach ein paar Kleinigkeiten umgestellt, damit du nicht unglücklich wirst?

Ah, ok, jetzt verstehe ich worauf du hinaus willst….. Wenn einen etwas nervt, dann sollte man etwas umorganisieren?

Ja, ich glaube das hilft die Unglücklich-Macher loszuwerden.

Aber das geht doch nicht überall. Schlüssel sind das eine, aber wenn ich mich ein Mensch nervt, dann kann ich ihn ja nicht unter die Fussmatte stecken!

Hahaha, zugegeben. Aber nenn mir doch mal ein Beispiel?

Ok, hmm. Also ich bin ja Projektleiter. Immer wenn ich einem meiner Mitarbeiter Paul einen Auftrag gebe, sagt er mir niee Bescheid wenn er fertig ist, oder ob er sich überhaupt damit angefangen hat. Ich hab ihm das schon tausendmal gesagt! Aber er macht das einfach nicht. Ich wollte ihm schon Strafe androhen, aber das kann doch nicht sein, dass sowas nötig ist! Und ich kann ihn ja nicht unter die Fussmatte legen!

Kannst du nicht?

Was meinst du?

Naja, dem Schlüssel hast du jeden Morgen gesagt, er soll doch in deiner Tasche sein, wenn du zur Tür rausgehst. Und er macht es nicht! Aber dann hast du ihn – bzw den Ersatz – da positioniert, wo du ihn morgens brauchst. Der Schlüssel ist ja quasi gezwungen, dich nicht unglücklich zu machen!

Du meinst ich soll Paul so positionieren, dass er gezwungen ist sich mitzuteilen?

Geht das?

Naja, ich könnte mich morgens mit ihm einfach 5 Minuten zusammensetzen, dann wären wir beide auf dem neusten Stand…

Klingt gut.

Puh aber der Aufwand. Ich kann mich doch nicht mit jedem 5 Minuten zusammensetzen zum quatschen. Ich hab so schon genug zu tun!

Hm, … eine Frage: wie lange ärgerst du dich jeden Tag über Paul, wie lange redest du mit deinen Kollegen darüber, wie lange redest du dann mit ihm, um ihm zu sagen was er ändern muss?

Ach so, ja, verstehe… ok, dass sind sicher auch 5 Minuten. Vielleicht sogar länger.

Und kannst du in dem Ärger dann gut weiterarbeiten?

Neh, das dauert sogar noch länger. Ich sitz dann da und kann mich kaum auf die wichtigen Sachen konzentrieren.

So gesehen scheinen 5 Minuten Zusammensitzen nicht schlecht, oder?

Ja, klar, aber das kann doch nicht sein. Man kann doch erwarten, dass er sich einfach meldet!

Hm, ja man kann auch vom Schlüssel erwarten, dass er sich in deiner Tasche befindet.

Ha-Ha. Paul ist ja noch zum selbstständigen Denken fähig.

Das stimmt. Deine Freundin wollte doch alles sauberer haben als du. Warum hat sie denn nicht eingesehen, dass dein Sauberkeitsgrad reicht?

Ach komm, das ist doch was anderes. Wir sind da eben verschieden!

Ja und Paul ist auch anders als du es gern hättest. Kannst du ihn zwingen anders zu sein?

Na offensichtlich nicht!

Warum probierst du das dann, wenn es dich unglücklich macht?

Weil… weil er… hm.

Du willst glücklich sein. Es macht dich unglücklich. Lass es! Ändere es!

Es riecht schlecht – Schmeiss es weg!

So langsam verstehe ich deinen Ansatz. Wenn mich etwas unglücklich macht, dann nimmst du das als Zeichen einfach etwas umzuorganiseren?

Genau! Unglücklich sein ist wie ein schlechter Geruch. Etwas fühlt sich – im warsten Sinne des Wortes – nicht gut an. Deshalb muss sich irgendwas ändern.

Ok, aber manchmal geht es nicht! Zum Beispiel unsere Getränke-Kasse. Wir haben eine Monats-Liste, in der wir Striche machen. Und am Ende des Monats sind bei allen Striche, aber es reicht nie! Irgendwer lässt ständig seine Striche weg.

Nach deiner Methode könnte man auch umorganisieren: Eine Webcam aufbauen zum Beispiel. Aber das wäre ja schrecklich fürs Betriebsklima. Wir verstehen uns ja sonst alle gut miteinander!

Hm, stimmt. Da hab ich aber mal von ner tollen anderen Lösung gehört.

Ach ja?

Bei einem Bekannten haben sie auf der Liste pro Tag ein Kästchen und Mitarbeiter eingeführt. So konnte jeder auf einen Blick sehen, ob bei denen, die immer mit ner Flasche Wasser herumliefen, auch ein Strich an dem Tag war. Es fiel einfach viel schneller auf, wenn Striche und Verhalten nicht zusammen paßten. In Null-Komma-Nix stimmte die Kasse fast wieder!

Haha – ok darauf bin ich noch nicht gekommen. Das ist gut. Statt autoritärer Kontrolle per Webcam, gucken sich die Menschen gegenseitig auf die Finger. Aber du sagst die Kasse stimmte nur fast?

Ja, es gibt immer noch 2-3 Striche die fehlen.

Na toll. Aber das ist doch Mist.

Naja, das sind nur noch wenige. Das kann man auch über den Preis regeln. Ich glaub auch gar nicht, dass das unbedingt Absicht ist.

Ja, aber man kann doch wohl erwarten, dass die Leute sich daran halten und die Striche machen!

Klar kann man das. Aber ich frag mich lieber, ob es mich glücklich macht das zu erwarten, oder ob mir die Lösung so reicht.

Hmmm.. stimmt. Wenn man es so sieht….

Ja, ich glaube, wenn man ein wenig aufmerksam ist, und sich ein wenig Zeit nimmt die Dinge ein klein wenig anders zu machen, dann kann man verdammt viele nervende Dinge vermeiden.

Puh, aber auf die Lösung mit der Getränke-Liste wäre ich nicht gekommen. Und manchmal hat man ja gar nicht die Zeit darüber nachzudenken!

Stimmt. Das geht mir auch oft so. Mir geht es da ein bisschen wie beim Putzen oder Aufräumen: Man hat da nie Lust dadrauf und will die Zeit lieber für anderes nutzen. Aber wenn man einmal dran ist, dann fühlt es sich gut an.

Du meinst, allein das Nachdenken darüber, wie ich die nervenden Dinge vermeiden kann, macht Dich glücklicher?

Ja, das glaube ich nicht nur, das spüre ich jeden Tag. Und wenn ich dann tatsächlich etwas besser organisiert habe und es mich weniger nervt, dann freut mich das noch um so mehr. Viele kleine Erfolge.

Ok, jetzt hast du doch noch das „Patent-Rezept“ ausgepackt!

Hahaha – wenn du meinst. Aber dann ist es eher eine „Anleitung zum Nicht-Unglücklich sein“ – und keine, die DIR sagt wie DU glücklich wirst.

Hmmmm. Naja. Irgendwie klingt mir das alles ein bisschen zu einfach. Vom Nachdenken wird man glücklicher… Außerdem hab ich keine Lust mir über jeden Pups Gedanken zu machen. Da wird man ja verrückt!

Haha, ja das stimmt. Mach ich auch nicht. Jeder hat auch mal grundlos schlechte Laune. Und man muss auch mal einfach laufen lassen können, oder?

Und außerdem denke ich auch drüber nach! Vielleicht nicht über jeden Pups, wie gesagt, aber ich mach mir ja genauso Gedanken, was mir gut tut!

Ok, ok. Das glaub ich dir!

Ich meine nur… manchmal vergesse ich, dass es sich lohnt ein schlechtes Gefühl zu hinterfragen. Und dann tappt man wieder in die gleiche Falle… Das jedenfalls ist mein Weg mich daran zu erinnern, dass ich glücklich sein will. Dass ich „unglücklich sein“ Stück für Stück vermeiden möchte. Dass ich jede klitzekleine Unglücklichkeit für sich hinterfragen kann. Dass ich sie nicht hinnehmen muss, sondern das ich fast immer etwas ändern kann, Stückchen für Stückchen – aber auch nur wenn ich Lust drauf habe!

Hm, ok, schaden kann das sicher nicht :-)

Haha, nein. Das glaub ich auch.