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Im Nachhinein ist alles ganz einleuchtend. Warum haben sich Facebook, das Web 2.0 oder überhaupt das Internet durchgesetzt? Weil wir plappern wollen, weil wir uns austauschen wollen, weil wir kommunizieren wollen.

Vorausgesagt hätten das aber die wenigsten. Man guckt sich immer an, was gerade da ist, und prognostiziert mehr davon. Mehr Drohnen, mehr Roboter, mehr Automatisierung. Trivial: Das Unvorhersehbare kann niemand vorhersehen. Gleich bleiben jedoch die Bedürfnisse des Menschen – zumindest die tieferen und Kommunizieren ist sicher eines der Grundlegendsten.

Vielleicht lassen sich zukünftige technologische Strömungen vorhersagen, wenn man von den grundlegenden Bedürfnissen ausgeht? Versuchen wir es.

 

 

Welche Bedürfnisse haben wir?

Wo beginnt man? Biologisch bei Nahrung, Schlaf und Sex? Beim sozialen Verlangen nach Gemeinschaft, nach Macht und Prestige? Bei den kommunikativen Bedürfnissen, die sich beim Menschen zeigen wie sonst bei keinem Lebewesen? Oder gehen wir davon aus, dass diese „instinktiven“ Bedürfnisse gestillt sind und beginnen mit der Intelligenz, mit dem Denken, das sich niemals abschalten lässt?

Es ist eine Geschmacks- oder Kulturfrage, welche Kategorien man unterscheidet, wie man sie ordnet und auf welche man letztlich den Fokus legt. Allein schon ein Bedürfnis als Mangel oder als Potential zu sehen ist eine Entscheidung.

Welche Kategorien man auch immer benutzt, letztlich beeinflussen sie sich gegenseitig, denn sie haben sich gemeinsam weiterentwickelt. Biologische Bedürfnisse wurden bei unseren Vorfahren in sozialem Miteinander befriedigt. Die Intelligenz hat sich vermutlich weiterentwickelt, um die sozialen Interaktionen besser zu verstehen und sich in andere Eindenken und Einfühlen zu können. Sprache vereinfachte und vervielfältigte die sozialen Interaktionen. Die planerische Nutzung von Werkzeugen ist vermutlich eine Folge der Struktur der Sprache und des intelligenten Verständnisses von (sozialen) Abläufen.

Für mich liegt daher der Fokus auf den sozialen Bedürfnissen. Wir suchen im exzessiven Austausch mit anderen nach Befriedigung unserer biologischen und sozialen Bedürfnisse, wozu wir unsere Intelligenz (mal mehr und mal weniger) nutzen. Wie bei Dawkins das „egoistische Gen“ steuert, welche Verhaltensweisen sich durchsetzen, so durchdringt das Soziale all unser Tun. Denn wir sind nie allein. Zumindest uns selbst gegenüber erzählen wir ständig die eigene Geschichte.

Das ist unser ureigenster menschlicher Instinkt. Immer und immer wieder erzählen wir uns selbst und anderen die eigene Geschichte und verarbeiten die Reaktionen in neuen Kapiteln. Ich finde es immer wieder unglaublich, wie viel Zeit wir mit Plappern verbringen, uns extra dafür in Bars oder Cafes treffen und wie ungern sich Menschen anschweigen. Man muss nur mal in die Augen von Hunden gucken, die in ein Cafe mitgebracht werden. Ich frag mich manchmal, ob die auch nur im Ansatz nachvollziehen können, warum sich die Menschen solange ankläffen.

Der narrative Schwerpunkt

Daniel Dennett hat das einmal den „narrativen Schwerpunkt“ genannt. Ein Schwerpunkt hat keine Ausdehnung. Man kann ihn nicht anfassen, aber man kann ihn verlagern. Beispielsweise indem man Wasser aus einem vollen Eimer gießt. Ein Schwerpunkt ist „erfunden“ – wie eine Geschichte. Ob wir nun machtbesessen oder feige sind, mitfühlend oder skrupellos, die Gemeinschaft lieben oder die Einsamkeit vorziehen. Immerzu erzählen, begründen und erklären wir mindestens uns selbst, warum wir so handeln wie wir handeln. Wir schleifen an unserem narrativen Schwerpunkt.

Es ist doch auch erstaunlich, wie weit diese Selbst-Erklärungs-Sucht gehen kann. Setzen wir auf die falsche Geschichte, dann finden wir die Welt böse und gemein vor. Hinterfragen wir dagegen unsere eigenen Erwartungen und Erklärungen, dann können sich neue Türen öffnen. Ich bin mir sicher, dass auch andere Tiere Frust und Leid verspüren, wenn Ihnen etwas nicht gelingt. Von Elefanten, Schimpansen und anderen soziale Tieren weiß man, dass sie sich aus Kummer zu Tode Hungern können, wenn ein vertrautes Gruppen-Mitglied stirbt. Aber das ein Tier an seiner eigenen Welterklärung zu Grunde geht, dass es sich umbringt, weil es glaubt (nur glaubt!) den Erwartungen der anderen nicht zu genügen, ist meines Wissens bisher nur beim Menschen anzutreffen.

Die Basis: Gut sein und besser werden.

Der narrative Schwerpunkt ist daher das Zentrum, denn mit ihm erklären wir die Welt. Von hier aus erklären sich auch alle weiteren Modelle. Je nach Kultur, Erziehung oder biologischer Ausstattung haben wir andere darauf aufbauende Bedürfnisse. Doch egal welche Geschichte wir über uns schreiben: immer wollen wir gut sein und besser werden. Sei es, dass wir gut sind zu unserer Familie, gut zur Natur, gut zu allem Leben. Besser werden wollen wir indem wir autonomer werden oder uns besser in die Gemeinschaft integrieren, indem wir neue Ideen entwickeln oder die alten immer besser bewahren.

Ich vermute, dass es sehr stark von der Kultur abhängt, welche Grundbedürfnisse darauf aufbauend als wesentlich angesehen werden. Nach Manfred Max-Neff sind es:

  • Lebenserhaltung
  • Schutz
  • Zuneigung
  • Verstehen, sich entwickeln
  • Teilnehmen 
  • Muße, Entspannung, Spiel
  • Kreativität 
  • Identität, Zugehörigkeit, Differenzierung
  • Freiheit

Nach Tony Robbins, dem bekannten Motivations-Trainer, sind es:

  1. Certainty: assurance you can avoid pain and gain pleasure
  2. Uncertainty/Variety: the need for the unknown, change, new stimuli
  3. Significance: feeling unique, important, special or needed
  4. Connection/Love: a strong feeling of closeness or union with someone or something
  5. Growth: an expansion of capacity, capability or understanding
  6. Contribution: a sense of service and focus on helping, giving to and supporting others

Die Kategorien lassen sich teilweise ergänzen und je nach Auslegung aufeinander reduzieren. Worte sind nur Orientierung, aber mit irgendeiner Unterscheidung muss man ja mal anfangen. :-) Mal abgesehen von der Lebenserhaltung, die notwendig für soziales Miteinander ist, lassen sich die anderen als Gegensätze zusammenfassen:

  • Ich will mich immer wieder definieren mit anderen und für mich
    (Teilnehmen, Zuneigung, Identität, Muße, Freiheit, Connection/Love, Significance, Contribution)
  • Ich will mich immer wieder definieren im Neues Schaffen und Altes Bewahren
    (Schutz,  Kreativität, Verstehen, Freiheit, Certainty, Uncertainty, Growth)

Beide Gegensätze bedingen einander. Neues schaffe und altes bewahre ich mit anderen und für mich. Im Zusammensein mit anderen oder auch nur für mich werde ich immerfort Neues Schaffen/Altes Bewahren. Als dritte Unterscheidung überlegte ich Bedeutsamkeit gegenüber Muße zu stellen, doch ich denke das ergibt sich – im Gegensatz zu Neues Schaffen/Altes Bewahren – automatisch mit anderen/für mich.

Mit dieser Einteilung bin ich erstmal ganz zufrieden. Mal sehen wie sie sich zukünftig noch verbessern lässt.

Nochmal zusammengefasst:

  1. Wir erzählen uns und anderen immerfort unsere Geschichte.
  2. In meiner Geschichte möchte ich gut sein und besser werden.
  3. In meiner Geschichte werde ich also immerfort mit anderen/für mich Neues Schaffen/Altes Bewahren
  4. Ab und zu passt meine Geschichte nicht mehr. Dann muss ich sie wieder umschreiben, damit ich wieder mit anderen/für mich gut bin und besser werde.

„Gut sein“ und „Besser werden“ bezieht sich dabei auf das eigene Modell, dass ich von der Welt habe. Sieht das Modell vor, dass ich allen anderen gegenüber misstrauisch bin, dann versuche ich besser zu werden, indem ich mich vor Ihnen schütze. Ob das auf lange Zeit glücklich macht ist eine andere Frage.

Steht das Traditionelle oder die Innovation im Vordergrund? Geht man mehr im Altruismus oder in der Selbstverwirklichung auf? Das sind Fragen des kulturellen und persönlichen Geschmacks. Geben wird es immer beides. Der eine passt dabei besser in sein soziales Umfeld, der andere weniger.

Angst oder Bedürfnis

Bein Lesen des Geschriebenen fiel mir auf, dass ich Ähnliches schon mal gehört hatte. Interessanterweise passt mein Model der Bedürfnisse ganz gut zu den Grundformen der Angst von Fritz Riemann1

Riemanns Begriffe klingen auch gleich viel psychologischer und angst-einflößender. Er unterscheidet die Persönlichkeitstypen:

  • zwanghaft (Bewahrer) – hysterisch (neu neu neu)
  • depressiv („ich will nicht allein sein!“ miteinander sein) – schizoid („is was?“, stolz, überlegen, für sich sein)

Es nicht verwunderlich, dass Ängste und Bedürfnisse zueinander passen. Es sind zwei Kehrseiten der gleichen Medaille.2

Man darf nicht vergessen, dass das Ganze nur ein Modell ist. Persönlichkeiten sind komplexer und Menschen, die in einem Umfeld Bewahrer sind, wollen im anderen etwas ändern. Stolze Menschen wollen nicht alle alleine sein. Menschen, die sich in einer Gruppe unterordnen, wollen in einer anderen führen. Dennoch lassen sich die Tendenzen ablesen, nach denen Menschen ihr Leben ausrichten.

Neues und Altes in der Gesellschaft

Es wird wohl niemand Abstreiten, dass heutzutage die Innovation im Fokus des Interesses steht. Lernen und Wissen schieben sich in der westlichen Welt immer weiter in den Mittelpunkt. Interessanterweise fördert das eine Kultur des Miteinander. Das heißt nicht, dass die Menschen nicht an sich selbst denken. Investoren und Gründer von StartUps machen das selten aus Altruismus. Banker noch seltener. Aber ohne Andere fällt Lernen und innovativ sein sehr viel schwerer. Man lernt voneinander und miteinander. Austausch ist wichtig und Austausch funktioniert nur, wenn man einander vertraut.3 

Nach Luhmann ist „Vertrauen: Ein Mechanismus der Reduktion sozialer Komplexität“ Wenn ich nicht drauf vertrauen kann, dass mein Gegenüber in einer bestimmten Weise handelt, dann komme ich vor lauter Nachprüfen und Überwachen zu gar nichts anderem mehr.

Regierungen und Geheimdienste sind vor allem Bewahrer. Sie werden schon dafür sorgen, dass Vertrauen und Innovation nicht grenzenlos wachsen, aber verhindern können sie sie nicht. Aus den gleichen Gründen, aus denen es so schwer ist weltweite Regeln für den Finanzmarkt durchzusetzen: Der, der nicht mitmacht, hat im Zweifel erstmal einen Vorteil.

Warum ist das so? Früher, als die Innovationszyklen und die Kommunikationswege länger waren, als sich Interessengruppen nicht so schnell verbinden konnten, da war es noch einfacher eine autokratische Lebensweise zu etablieren. Der heroische Manager, der im Besitz der einzigen Wahrheit war, konnte das ruhig mal 50 Jahre glauben, ohne dass die Firma Schaden nahm. Die Lebensweise der Bewahrer war im Vorteil. Ab und zu gab es einen Spinner mit einer durchsetzungsfähigen Idee.

Heute ist weniger das Problem sich gegen die Bewahrer durchzusetzen, als im Rauschen des ewigen Geplappers unterzugehen. Selbst größere Firmen hören immer öfter den GongWenn aber das Bild des einen weisen Anführers ausgedient hat, was bleibt dann? Kritikfähigkeit, Austausch und gemeinsam nach Lösungen suchen.

Es findet also schon lange ein Entwicklung vom Zentralen zum Dezentralen statt.

Dezentrale Organisationen sind flexibler und anpassungsfähiger. Kosten aber auch mehr Energie als eine zentrale Organisation. Vertrauen erfordert eine Vielzahl an Regeln die einzuhalten sind: Man muss konsistent, offen, transparent und nachhaltig sein. Um das zu Vermitteln muss man ständig kommunizieren und sich abgleichen. Man läut sonst Gefahr, dass die Modelle, die man voneinander hat, zu weit auseinander laufen, und dann werden Äußerungen fehlinterpretiert.

Zentrale Organisationen kosten viel weniger Abstimmungsaufwand. Einer befiehlt, die anderen machen. Wenn sie etwas falsch verstehen, dann korrigiert man ihr Verhalten so lange bis es richtig funktioniert. Es ist irrelevant, ob die Korrekturen mittels Freundlichkeit oder Draufhauen durchgesetzt werden. Es gibt wenig Gründe freundlich zu sein.

Der Nachteil ist der Single Point Of Failure. Verliert man den Kopf an der Spitze, dann fällt die Organisation erstmal in ein Loch der Neuorientierung. Da ein Abgleich der Beteiligten mit alternativen Meinungen wenig gefördert wurde, ist ein neuer Anführer im Zweifel schwerer zu verstehen. Im schlimmsten Fall gibt es Kämpfe um die Macht, was die Organisation zusätzlich schwächt.

Dezentrale Organisationen sind also anpassungsfähiger und für schnelle Innovationszyklen viel besser geeignet. Bis sich Entscheidungen komplett durchgesetzt haben kann es dauern. Gerade das macht aber auch die Flexibilität aus. Man muss sich Dezentralität jedoch leisten können. Wenn wenig Energie und Zeit vorhanden ist, dann hat eine zentrale autokratische Organisation ihre Berechtigung. Sie muss dann das Überleben gewährleisten.

Ein interessanter Gedanke: Ob es ein instinktiver sozialer Prozess ist, dass sich in Krisensituationen eine Gesellschaft automatisch hin zu einer zentralen Organisation entwickelt? Man hat einfach nicht die Zeit und Kraft sich in der Gruppe abzustimmen. Es bildet sich zwangsläufig eine Person an der Spitze heraus, die die Gruppe führt. Automatisch stemmen sich in Krisen die Alphamänchen in die Höhe und automatisch ordnen sich die anderen unter. (Kennt jemand gute Bücher zu dem Thema? :-)

Es wird immer regionale oder gar kontinentale Krisen und Kriege geben, die das Vertrauen erschüttern, das dann lokal langsam wieder aufgebaut werden muss. Solange aber keine Katastrophe die Zeit und Kraft des globalen Dorfs über einen Faktor X hinaus stört, bin ich optimistisch. Solange die globale Innovations-Konkurrenz hoch genug ist, wird die Gesellschaft weiterhin auf ein hohes Maß an gegenseitigem Vertrauen hinsteuern

Mehr noch: es geht nicht mehr ohne. Schneller Wissens-Austausch verlangt, wie dargelegt, notwendig nach einer dezentralen Kultur des Vertrauens. Wer nicht mitmacht wird schwächer. Selbst wenn die US-Regierung von Falken unterwandert und die NSA immer mehr Menschen überwachen möchte, wird es einen Gegendruck geben.

Fazit

Soweit so gut. Was ist gewonnen? Das Unerwartete lässt sich immer noch nicht vorhersagen. Das Modell setzt aber ein paar Leitplanken. Zum Beispiel werden wir nicht alles bis in die Unendlichkeit automatisieren – miteinander entwickelte Geschichten werden immer eine große Rolle spielen.

Eine kleine Prognose Liste – Stand 12.03.2014

  1. Die Kommunikation in Facebook und anderen wird immer mehr werden, wie schon im letzten Artikel angerissen. Unternehmen mit Kundenkontakt und Regierungen werden immer mehr unter Druck kommen sich anzupassen, authentisch und vertrauenswürdig im Social Net zu agieren.
  2. Vertrauen heisst aber auch, dass Dinge im kleinen Kreis bleiben können. Datenschutz und die Spaltung in InterNetze werden voranschreiten. Man kann gespannt sein auf die Tools, die es dann erlauben werden, Daten aus gespaltenen Netzen und aus abgeschotteten Arbeitsräumen zu retten oder in die Öffentlichkeit zu übertragen.
  3. Eigentlich ist es weniger eine Spaltung, als ein „tieferes Eindringen“ in alle Prozesse. Wenn Datenschutz und digitale Sicherheit überall selbstverständlich sind, wie Anschnallen beim Autofahren, dann werden sie es erst erlauben, dass auch mehr und mehr intime Prozesse über das Netz realisiert werden. Intranet-Systeme werden dann weiter in die Cloud wandern. (mehr Yammer.com, mehr Google Wave und Co)
  4. Geschichten werden wichtiger werden. Von der Marke zur Geschichte? Personen werden wichtiger werden, als die Marke für die sie schreiben. Vielleicht wird es auch mehr Mitwirken an den Geschichten geben.4 Interaktive Werbung? Vielleicht finden sich bald IKEA-Kunden mit Badges in Listen wieder? Freundlichster Kunde der Woche! CrowdSourcing, CrowdFunding, CrowdXYing…
  5. Es wird weitere Innovationen Richtung dezentraler Organisationen geben. Ob dies in Regierungen oder in Unternehmen passiert, oder ob das das e-Learning betrifft. Das Austauschen und Lernen voneinander wird mit Hilfe von Tools vereinfacht und besser organisiert werden. Man denke nur an stackoverflow.com, welches ich viel hilfreicher finde als irgendein NewsForum mit hunderten Threads und Ästen.
  6. Am Ende von der totalen Automatisierung des Einkaufs stehen wieder die Anbieter, die persönliche Beratung vorweisen können. Die braucht man nicht, wenn man einen Liter Milch kaufen geht, aber eine automatisierte Wein-Probe wirds nach meiner Einschätzung nur beim Discounter geben. Miteinander zählt einfach mehr. Und die KI, die Witz und Charm hat, und von der wir uns wirklich verstanden fühlen, wird es noch lange, lange, lange nicht geben.5
  7. Drohen werden daher auch mangels Vertrauen in ihre „menschlichen Fähigkeiten“ noch einige Zeit brauchen, bis sie sich im Alltag etablieren.
  8. Die Selbstdarstellung des Einzelnen wird auch weiter unterstütz werden. Nicht nur um sich zu präsentieren – die wenigsten, die ich kenne, nutzen Facebook, um zu zeigen, was für ein toller Hecht sie sind. Die Gefahr ist zu groß, dass das Vertrauen der Freunde gestört wird. Aber Selbstdarstellung um zu zeigen was einem wichtig ist, wie man sich selbst verwirklicht.
  9. Menschen werden immer selbstständiger an Projekten mitwirken können. Programmierkenntnisse oder einfach nur Bedienkenntnisse werden immer unwichtiger werden um das Netz mitzugestalten. OpenSource für Nicht-Entwickler. Neue Hardware ähnlich zu Wii, Kinect oder Google Tango und Co werden es erlauben direkt im Raum Dinge zu gestalten und mit anderen daran zu arbeiten. Man klickt auf Print und das Ding steht im Wohnzimmer.
  10. Digitale und reale Welt werden daher auch weiter miteinander verschmelzen. SecondChance für SecondLife? Seit fast jeder bei Facebook war, wollte jeder mitbekommen was es Neues gibt. Wenn außer Kommentaren und Bilder jeder auch problemlos Videos oder 3D-Skulpuren und Animationen mit einem Wisch in den virtuellen Raum stellen kann6, dann möchte mit Sicherheit auch jeder wieder mitbekommen, was die Freunde da gerade fabriziert haben. Augmented Reality ist schön und gut, aber solange Google Glass so offensichtlich und klobig vor der Linse rumhängt, wird es nicht funktionieren. Dennoch glaube ich an Augmented Reality. Die Social Net Anbieter, die SecondLife auf Kleidern, Smartwatch oder an die Wände projizieren können, werden die Facebooks der Zukunft werden.
  11. Auch Dienstleistungen lassen sich viel einfacher mit Datenbrillen realisieren. Was wenn ich den IKEA-Mitarbeiter einfach in mein Sichtfeld einblenden kann, wenn er mir einfach mit seinen virtuellen Händen zeigt, welchen Stöpsel ich in welche Öse stecken soll?

to be continued… :-)

  1. Grundformen der Angst von Fritz Riemann bei Gunter Dueck – im Zusammenhang von Neu und Alt: http://www.youtube.com/watch?v=GRDWv0JtqdA 44:10  []
  2. Eine weitere Korrelation ergibt sich mit der Motivation (Artikel Was motiviert mich?). Wann sind wir am Besten bei der Erbringung einer kognitive Leistung? Wenn wir eigenverantwortlich etwas erarbeiten können, uns darin nach und nach verbessern können und wenn das Ganze vor allem bedeutsam ist. Eigenverantwortlich bin ich für mich, bedeutsam sind Dinge für mich und für die anderen, und verbessern möchte ich mich immer. []
  3. zu Vertrauen und Austausch siehe auch die Wichtigkeit des Warum und des Storytelling in einem früheren Artikel []
  4. Apropos Mitwirken: Der Deutschen Bahn sagte man auch den größten Shitstorm voraus, als sie bei Facebook anfingen – aber viele DB-Mitarbeiter antworten bis heute freiwillig und unentgeltlich auf viele kritische Kommentare – aus Überzeugung! []
  5. Jedesmal wen Siri sagt Ich habe Sie leider nicht verstanden frag ich mich ob sie mich verarschen will – nein ich fühle mich wirklich nicht von ihr verstanden []
  6. siehe bspw diese Brille, die die eigenen Hände erkennt: http://techcrunch.com/2014/02/25/hands-on-with-meta-pro-2-0-ar-glasses/ []