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- More Data – neue Datenproduzenten: das „Internet der Dinge„, Drohnen, Apps, Wearables, Smartwatch – BigData sollte man bald mit Doppel D schreiben.
- More Social – Menschen tauschen sich immer schneller und immer globaler aus. Egal ob das auf Facebook, Twitter oder Teleport läuft. Wer beeinflussen möchte, was über den direkten Freundeskreis hinaus von einem gedacht wird, muss wohl oder übel mitmachen. Wer dabei nicht beobachtet werden will, muss sich abschotten.
- More Reality – Unsere 3D-Welt wird immer mehr durch digitale Agenten erfasst, erweitert, gedruckt und manipuliert.
More Data
Es geht darum Muster, und Abhängigkeiten in der Masse von Daten zu erkennen. Das betrifft nicht nur Geheimdienste. Kommerzielle Unternehmen nutzen BigData um Ihre Werbestrategien zu optimieren. In der medizinischen Diagnostik wird nach unbekannten Zusammenhängen gesucht. IT und Banken nutzen BigData zum automatischen Aufdecken von Unregelmäßigkeiten im Server-Betrieb oder bei Finanztransaktionen.
Um Zusammenhänge aufzudecken braucht man viele und bestenfalls Daten aus verschiedenen Quellen. Bspw. kann das Zielgruppen-Profil eines Webseiten-Besuchern mit seinem typischen Klickverhalten abgeglichen werden. Daraus lässt sich ableiten, welche Inhalte dem Besucher an welcher Stelle am Besten präsentiert werden. Technisch lassen sich heute immer größere Mengen speichern und verarbeiten.
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Das Internet der Dinge sorgt dafür, dass an immer mehr Stellen Daten erhoben werden können. Wie oft geht in einem Kühlschrank der Joghurt aus, wie oft wird mittels Barcode der Preis eines Produkts abgefragt, welcher Autotyp fährt oft in mein Parkhaus.
mehr, mehr
Smartphones, Wearables, Smart-Glasses, Smart-Watches oder Smart-Rings werden uns Infos liefern, aber genauso die Anbieter über Inhalt, Ort, Zeitpunkt, Häufigkeit der Abfragen und Relationen zu anderen Wearables-Trägern informieren.
mehr, mehr, mehr
Zahlen werden wir in Zukunft direkt per Paypal, Facebook Login oder gar Fingerabdruck – selbst das verleihen des Kreditkarten-Fingers ist in so einem Fall ausgeschlossen – die Anbieter wissen also genau, wer wann wo war.
Statistik ist nicht alles.
Siri kann auf jede Frage eine passende Antwort finden. Zumindest auf die, die schon mal gestellt wurden. Neue Antworten findet sie nicht. Kreativität ist immer noch ein Markenzeichen des Menschen. Das Übertragen von Lösungsansätzen von einer Welt in eine andere, ist Computern immer noch nur sehr, sehr eingeschränkt möglich.
Dennoch schaffen es BigData, Maschinen-Lern-Algorithmen und Techniken der Künstlichen Intelligenz mehr und mehr Bürojobs zu ersetzen. Unter diesem Druck wird es spannend wie sich die etablierte, behäbige Unternehmen den neuen Herausforderungen anpassen. IT Abteilungen (und/oder die zuständigen CIO’s) werden einiges umkrempeln müssen. Es muss eine Entwicklung vom reinen Technik-Anbieter zur IT als Geschäfts-Treiber stattfinden, wenn man mithalten will.
More Social
Der ganze Datensammelwut von Facebook zum Trotz. Geplappert wird dennoch auf allen Kanälen. Die wohl stärkste Reaktion: Die Kanäle vervielfältigen sich oder werden erstmal bekannt (WhatsApp, Threema, Tor-Netz). Auch die Netze spalten sich.
Hinzu kommen immer mehr Kameras, jede Woche ein Snowden-Alert und die personalisierte Werbung im Browser. Es ist ein wenig wie der Sündenfall des Internets. Die NSA hat vom verbotenen Apfel gegessen und jetzt ist allen aufgefallen, dass sie nackt sind.
Um Daten zu sammeln müssen erstmal Daten entstehen. Gleichgesinnte kommunizieren und haben sich noch nie so schnell gefunden wie heute. Das ist der Vorteil. Daten, Ideen und Emotionen werden schneller kanalisiert und in koordinierte Mobilisierung der Massen umgesetzt. Shitstorms und Flashmobs sind einfache Beispiele. Der arabische Frühling ist das bisher größte Ereignis, bei dem das Netz über Jahre eine maßgebliche Rolle spielte.
Unternehmen und nicht zuletzt Regierungen können nicht mehr komplett regulieren, wer welche Informationen erhält. Das Internet abzuschalten ist keine Option mehr. Wenn Sie die Meinungen beeinflussen wollen, müssen Sie in laufende Dialoge einsteigen. Damit die Menschen Ihnen zuhören, müssen Sie Vertrauen aufbauen. Dazu reicht es nicht, wenn eine Social-Media-Agentur für ein Unternehmen spricht. Ohne Entscheidungsgewalt sind sie nicht glaubwürdig, und das ist unter anderem notwendig für Vertrauen. Ein ökonomisch gutes Zeichen für Blogger und andere Social Influencer ist das aber allemal.
Nichts neues: Der Kampf Vertrauen gegen Abschottung geht endlos weiter. Online-Aktivisten, Unternehmen und Regierungen: Jeder will für sich sein. Jeder will so viel wie möglich über die jeweiligen Mitspieler mitbekommen. Jeder will so viele Bürger und Kunden wie möglich über seine Ansichten informieren und den Dialog suchen.
Datenschutz wird zum Exportschlager
Ein indiziertes Netz, in dem man über einen Google-Index alle Informationen findet, wird es in einer Nach-Snowden-Ära nicht mehr geben. Sei es das anonymisierte Tor-Netz, seien es verschlüsselte Chat-Rooms oder irgendwann schwarze Bretter und Foren die nur über Telegram oder Threema zu finden sind. Die Zahl an Anwendungen und Hardware, die Datenschutz implizit mit anbieten, wird wachsen. Vertrauen wird in einem Web of Trust entwickeln. Ähnlich wie dies Bitcoin oder PGP machen. Allerdings sind diese Sicherheitstechniken noch zu kompliziert für den Normalo. Einfachere Vertrauensstrategien müssen her.
More Reality
Die reale Welt wird digital immer besser abgebildet (Tango), und Digitales kann immer schneller in Reales umgesetzt werden (3D-Druck) Durch Augmented Reality und Drohnen wird die digitale Welt handlungsfähiger.
Bei Drohnen hat Amazon vorgelegt, DHL und Post ziehen nach, Matternet denkt darüber, nach Drohnen statt Straßen in Afrika zu bauen. Statt teure Helikopter einzusetzen lassen sich Weinberge per U.A.V (der zivile Begriff für Drohne) abfliegen. Sie bauen Gerüste, fliegen in Schwärmen und filmen Proteste, und und und.
Google bringt neue Tango-Hardware für Smartphones raus, mit der sich die Umgebung als 3D Modell erfassen lässt.
Augmented Reality (Google Glass) erlaubt die reale Welt zu erweitern. Vielleicht zeichnen wir bald selbst Objekte in den virtuellen Raum?
3DDruck erzeugt flexible und bewegliche Teile und stellt Metallstangen in die Luft.
Mittlerweile forscht man bereits an 4D Druck. Memorymetalle, die in der gewünschten Form gedruckt werden. Für die Einpassung in schwer zugängliche Stellen werden sie in einen weichen Zustand versetzt und per Hitzezufuhr wieder in die erinnerte Form gebracht. T-1000 läßt grüßen.
Hype-Kurve. Klar. Drohnen-Akkus haben zu wenig Energie und sind zu schwer. Es gibt keine Ladestationen und rechtliche Hürden. Wofür braucht man 3D Druck? Für individuellen Schmuck?
Die Möglichkeiten bringen uns glaube ich erst dazu bisher nicht anders denkbare Objekte zu hinterfragen. Und in der Kombination werden die Technologien spannend. Individuelle Schuhe, die sich dem Fuß anpassen. Smartphones aus Knetmasse, die sich um das Handgelenk oder den Fahrradlenker formen lassen. 3D-Graffitis in den Raum gezeichnet, die gleich ausgedruckt werden und von Drohnen in positioniert werden. Drohnen die sich selbst Ersatzteile drucken.
Klingt auch ein bisschen gruselig, nicht wahr?
[…] Kommunikation in Facebook und anderen wird immer mehr werden, wie schon im letzten Artikel angerissen. Unternehmen mit Kundenkontakt und Regierungen werden immer mehr unter Druck kommen sich […]