Der Tod schlüpft in den Körper eines jungen Mannes. Er hat das Bedürfnis das Leben zu kosten. Er denkt er kennt und kann alles. „Now multiply it by infinity and take it to the depth of forever, and you still will have barely a glimpse of what I am talking about.“1 Für ihn ist das Ganze ein Urlaub. „…you had a holiday, sun didn’t burn you red, just brown, sleep no mosquito eat you, rum no pound you head nex‘ day.“
Vielleicht ist er auch einsam in seiner Ewigkeit, vielleicht denkt er daran die Liebe mit Susan, die zwischen dem jungen Mann und ihr im Entstehen war, zu kosten. Vielleicht wollte er sie kosten wie einen schönen Sonnenuntergang.
Für ihn ist die Vergänglichkeit Alltag. Er hat die ganzen Fragen und Sorgen der Menschen, die mit dem Tod aufkommen schon so oft gehört. Doch reagiert er nicht gelangweilt oder genervt, sondern verständnisvoll:
BILL: The next day she was gone. What are you going to do? — I guess you’ve heard all this a trillion times before.
JOE: And more.
…
JOE: This part I’m interested in.
Er denkt er kennt schon alles, hat alles gehört. Dabei kennt er nur Ganze, das Ewige… nicht das Schicksal eines Einzelnen.
Er war bei so vielen – bei allen – Toden dabei. Er ist der Tod. Es gibt ihn schon ewig, es gibt ihn überall und es wird ihn immer geben. Gerade durch diese Ewigkeit hat er Vergänglichkeit noch nie erfahren.
Sein Urlaub wird zu seiner ersten Erfahrung von Verlust und Vergänglichkeit, die das Leben ausmachen. Eine Erfahrung ist immer so viel mehr wie das Wissen darum.
BILL: It’s hard to let go, isn’t it?
JOE: Yes.
BILL: That’s life. What can I tell you?
Paradoxerweise hat er sich diese Erfahrung der Vergänglichkeit bereits zu Beginn selbst verordnet ohne es zu wissen. Seine „Auszeit“ war zeitlich begrenzt und damit vergänglich.
Erst wenn ich mir die Vergänglichkeit der Dinge bewusst mache, weiß ich sie überhaupt zu schätzen. Wenn es auch schmerzlich sein kann, sich an Verlorenes zu erinnern: Wäre es nicht vergangen, hätte ich es nicht erlebt: was wäre das für ein Verlust.
- Transkript des Films http://www.awesomefilm.com/script/meetjoeblack.txt [↩]