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Den Titel habe ich gewählt in Bezug auf das Buch von Gunter Dueck – „Das Neue und seine Feinde“ – ich habe bisher nur seinen Vortrag bei Youtube verfolgt, aber das Buch hole ich noch nach.
Er stellt ein paar sehr schöne Ideen vor – eigene und neu kombinierte. „Das ist alles nicht neu was ich hier vortrage“ – sagt er gerne.
Als ich vor ein paar Wochen seinen Vortrag bei Youtube anhörte konnte ich an einigen Stellen schmunzeln – dieses zustimmende Schmunzeln: ja das kenne ich.
Er kommt auf ein Schopenhauer Zitat zu sprechen (51:10):
„Jede neue Idee durchläuft drei Entwicklungsstufen: In der ersten wird sie belacht, in der zweiten bekämpft, in der dritten ist sie selbstverständlich.“
Diese erste Stufe hab ich diese Woche in unserer Firma wieder erreicht.
Es ging um einen 3D-Drucker den wir uns anschaffen wollen. Für ein Softwareunternehmen nicht unbedingt eine unmittelbar nachvollziehbare Entscheidung. Aber das ist ein anderes Thema.
Ich bin jedenfalls begeistert von den Möglichkeiten und ich hatte schon fast wieder vergessen, dass es sicher Zweifler gibt. Aber ich konnte schnell Umschalten – es war ja nicht das erste Mal und ich hatte amüsiert Herrn Dueck im Ohr.
Er hat die Schlucht die eine Innovation überwinden muss, sehr schön beschrieben in einem anderen Vortrag.
Begriffe wie „Early Adopter“ hat sicher jeder schon gehört. er hat das ganze noch mal vereinfacht.
Er unterscheidet nach
- Protagonisten – die Erfinder der Innovation und die „Early Adopters“
- OpenMinds – probieren die Innovation mal aus, aber nutzen sie nicht, da sie noch ganz viele Fragen und Verbesserungsvorschläge haben. – Und wenn die ganzen Verbesserungsvorschläge eingebaut werden konnten und dann auch sind und immer mehr OpenMinds die Geschichte nutzen, dann ist man zwar über den Berg, aber dann wird es richtig mies.
- CloseMinds – Verneinen erstmal alles was neu ist und kommen mit Argumenten wie „Digitaler Demenz„, unsicheren Daten und . Sie nutzen die Innovation dann doch irgendwann, wenn der Druck groß genug wird:
„Opa, wenn du unsere Urlaubsfotos sehen willst, dann meld dich halt bei Facebook an.“ „Nein nein NEIN! … na gut“ - Antagonisten – Das sind die größten Gegner, die den totalen Kulturverfall kommen sehen und am Ende noch die Bibel in Gefahr sehen. Die Kämpfen noch härter, je mehr Leute es nutzen.
Sein schönes Beispiel für die Antagonisten ist die Einführung des Telefons in seinem Dorf:
Was wird denn da geredet? „Wie ist das Wetter bei dir?“ „Ja schön“ Das ist doch schlimm! Da wird nur Quatsch geredet, völlige Zeitverschwendung. Da soll man doch lieber wieder einen guten Brief schreiben, der durchdacht ist und den man immer und immer wieder lesen kann. Telefonieren ist des Teufels!
Antagonisten gibt es bei uns glücklicherweise keine. Für richtige Antagonisten ist unsere Firma glaube ich einfach zu klein,zu flexibel und zu zusammengeschweißt.
Aber mit Argumenten der CloseMinds hatte ich zu tun. Wobei die Rollen je nach Innovation anders verteilt sein können, um meine Kollegen da ein wenig aus dem Feuer zu nehmen. Wir sind geprägt durch einen sehr innovativen Gründer und da nehme auch ich gerne mal die Rolle des CloseMinds an…
Ein CloseMind Argument war, dass die 3D-Drucker aus dem Maschinenbau kommen – die sind was für Techniker – was will man denn damit in der realen Welt und noch mehr: was will ein Softwareunternehmen damit.
Und: auch immer wieder ein beliebtes Argument – warum geben wir Geld für so einen Quatsch aus, wenn wir doch viel eher xyz machen sollten.
Und: Wir brauchen doch erstmal einen Plan bevor wir hier irgendwas machen.
Berechtigte Argumente. Absolut. Sind manchmal meine eigenen. Und wenn es nichts wird – was durchaus sein kann – und der 3D-Drucker dann nur in der Ecke steht, oder 2 Monaten später ein Drucker rauskommt der einfach viel besser und viel schneller drucken kann, dann höre ich schon die Worte: „Ich habs ja gesagt“…
Ja so ist das mit der Innovation. Man MUSS verschiedenes Ausprobieren um nicht irgendwann dazu stehen und den Anschluss verpasst zu haben. Auf der anderen Seite MUSS man ein dickes Fell haben. Unser Gründer hat das nach zweistelligen Firmengründungen auf jeden Fall – kein Frage :-)
[…] wenn mich gewisse sozialen Zwänge immer mehr dahin treiben. Vielleicht MUSS jeder irgendwann ein Profil haben. Fakt ist jedenfalls: Wenn ich auf Facebook […]
[…] nur in der “künstlichen” Intelligenz eine wichtige Frage – Stichwort “Innovation“…. […]
[…] und über Innovation. […]